Malerei — das Handwerk 

Mei­ne Arbei­ten sind im wesent­li­chen Acryl­bil­der. Acryl auf Lein­wand, bei klei­ne­ren For­ma­ten auch Acryl auf Papier. Die Mal­grün­de wer­den auf­wen­dig mit Spach­tel­mas­sen und durch das Bekle­ben mit Japan­papieren, Maul­beer­baum­pa­pier und Sei­del­bast­pa­pier vor­be­rei­tet. Dadurch ent­ste­hen Struk­tu­ren, die für den Bild­auf­bau tra­gend sind. Der Ein­satz der Acryl­tech­nik ermög­licht kur­ze Trock­nungs­zei­ten beim für mich wich­ti­gen mehr­schich­ti­gen Farb­auf­trag mit Pin­sel, Spach­tel, Schwanmm und zum Teil mit den Hän­den. Der Mal­grund wird beim Mal­pro­zess auf­ge­r­au­ht, sodaß die Ober­flä­chen­tex­tu­ren der auf­ge­kleb­ten Papier­fa­sern her­vor­tre­ten. Opa­kes und Trans­pa­ren­tes ergän­zen einander. 
> Geschmack der Tiefe < | Acryl auf Leinwand | 140 x 100 cm
> schwer von Schlaf < | Acryl auf Papier | 16 x 22 cm

Grund­le­gend für den Bild­auf­bau sind lei­den­schaft­lich bear­bei­te­te Ober­flä­chen mit zum Teil erha­be­nen Lini­en aus auf­ge­kleb­tem Maul­beer­baum­pa­pier, die durch Licht­ein­fall eine gewoll­te Plas­ti­zi­tät und damit eine Beein­flus­sung der Bild­aus­sa­ge bewir­ken. Der Ein­satz von Sprüh­far­ben und manu­el­ler Spritz­tech­nik trägt zur Tie­fen­wir­kung der Bil­der ent­schei­dend bei.

> Überblau < | Acryl auf Leinwand | 60 x 60 cm
> Radierungen der Nacht < | Acryl auf Leinwand | 60 x 60 cm
> Sonnengeschmack < | Acryl auf Leinwand | 160 x 160 cm

Die Bil­der zeu­gen von einer über Jah­re erwor­be­nen tie­fen Kennt­nis von Mate­ria­li­en und deren Eigen­schaf­ten. Auch die Zeich­nung kommt in mei­nen Bil­dern durch den Ein­satz von Acryl — Mar­kern, Wachs­krei­den und Ölkrei­den nicht zu kurz.

Der zum Teil trans­pa­ren­te Farb­auf­trag erfor­dert eine metho­di­sche Herangehens­­weise. Klei­ne Unre­gel­mä­ßig­kei­ten, Unter­bre­chun­gen und Lücken, wodurch die Farb­tö­ne des Unter­grun­des und der dar­un­ter lie­gen­den Farb­schich­ten ver­schie­den stark durch­schim­mern, — das durch­scheinende Dahin­ter, die Tiefen­dimension -, sind für den Zau­ber des Bil­des maß­ge­bend. Das pul­sie­ren­de Licht, das unter­grun­di­ge Durch­schei­nen sug­ge­riert räum­li­che Tie­fe. Die Lein­wand erscheint wie durch eine inne­re Licht­quel­le durch­leuch­tet. Ver­mei­dung von Per­fek­ti­on ist ein ganz ent­schei­den­der Aspekt! Das Ergeb­nis ist beherrsch­ter Zufall.

Akt­zeich­nen ist für mich Zei­chen­trai­ning, ist ‘Pflicht´ und ver­mei­det beim Mal­pro­zess die Angst vor der wei­ßen Flä­che. Der Akt, der Moment des Ent­klei­dens, der Moment, wo der Kör­per zu sich selbst zurück­kehrt, — der ‘natür­lichs­te Zustand´, die Bana­li­tät der Inti­mi­tät. Das Modell muß Bild wer­den wol­len, muß ein­ver­stan­den sein. Die Zeich­nung muß von bei­den gemacht sein. Die Zeich­nung ist Abs­trak­ti­on. Der Augen­blick wird zeit­los, wird Bild. Das Vor­läu­fi­ge, daß im Strich schon alles ent­hal­ten sein muß, die blo­ße Linie, nur die Kon­tur, ohne jeg­li­che Schraf­fur ist für mich dabei zwingend.