Bildideen

Die Inspi­ra­ti­on fin­de ich in einer Umge­bung, wo das Leben für eini­ge Zeit sei­nen Lauf ver­lang­samt, in Abge­schie­den­heit, in Tagen ohne Hek­tik, in Momen­ten frucht­ba­rer Faul­heit. Das Geheim­nis, das sich aus unse­rem Leben wei­test­ge­hend ver­flüch­tigt hat, ist der Nähr­bo­den der Kunst. Lei­den­schaft­li­ches Bedürf­nis nach Aus­druck, nach Den­ken, Sehen, Lesen sind der Motor mei­ner Krea­ti­vi­tät. Die schöp­fe­ri­schen und geis­ti­gen Fähig­kei­ten sind in jedem Sta­di­um des Mal­pro­zes­ses voll beansprucht.

Mei­ne Bil­der sind freie künst­le­ri­sche Par­al­lel­ak­tio­nen, die sich aus der Lie­be zu Gedich­ten erge­ben, durch inten­si­ve Beschäf­ti­gung mit der Welt der Lyrik. Ich kann ein­tau­chen in die Welt der Poe­sie, in Momen­te des Stau­nens, Stun­den mys­ti­scher Exis­tenz, außer­halb der Wirk­lich­keit, eine Ent­stel­lung der Rea­li­tät. Hier­durch wird eine Rei­he von Asso­zia­tio­nen wach­ge­ru­fen, die sich in mei­nen Bil­dern nie­der­schla­gen. Mei­ne Bild­ti­tel sind Zita­te aus Gedich­ten. Die Bild­ti­tel sind nicht erklärend.

Fotos sind eben­so seit gerau­mer Zeit ein Aus­lö­ser für mei­ne Bil­der. Fotos fan­gen den Moment ein, den Moment, wie es jetzt aus­sieht, es herrscht auf jedem Zen­ti­me­ter die­sel­be Zeit. Nicht so auf einem Gemäl­de, das die Zeit des Mal­pro­zes­ses beinhal­tet. Foto­gra­fie gibt einen begrenz­ten visu­el­len Ein­druck wie­der. Ich ver­wen­de nicht die Fotos, son­dern die Emo­tio­nen, die sie in mir auslösen.

Mei­ne Skiz­zen­bü­cher sind Tage­buch, die ich als eine Art mys­ti­sches Notiz­buch begrei­fe. Sie sind für mich etwas Beson­de­res. Ich betrach­te sie als eige­nes Kunst­werk. Ich kann in ihnen vie­le Vari­an­ten zu einem The­ma fest­hal­ten, kann Anmer­kun­gen und Skiz­zen auf­be­wah­ren. Nichts geht ver­lo­ren! Die Skiz­zen­bü­cher beinhal­ten die stän­di­ge Suche nach hel­len Augen­bli­cken, nach Acht­sam­keit, nach Momen­ten der Klar­heit im stän­di­gen Wech­sel von Ver­zweif­lung und Freude.