Bildthemen

Male­rei als Illus­tra­ti­on leh­ne ich ab, — Bil­der die eine Geschich­te dar­stel­len oder erzäh­len. Mei­ne Bil­der stel­len kei­ne Fra­gen und geben kei­ne Ant­wor­ten. Mich beschäf­tigt der labi­le Raum der Über­gän­ge und Ver­wand­lun­gen, der Zwi­schen­raum oder die Gren­ze, wo es das eine nicht mehr, oder das ande­re noch nicht gibt. Das uto­pi­sche Dazwi­schen, in dem ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten gleich­zei­tig exis­tie­ren kön­nen, ange­starrt von einer Stil­le, auf­ge­so­gen vom Licht.

Mei­ne Bil­der sind tem­po­rä­re Orte aller Sin­ne. Sie erin­nern an die Pro­duk­ti­on eines dich­ten Gewe­bes. Die ange­hal­te­ne Zeit wird spür­bar. Ein Illu­si­ons­raum, ein Abtau­chen in die Melan­cho­lie. Die Bil­der füh­ren zu selt­sa­men Orten, han­deln von meh­re­ren Wirk­lich­kei­ten, von Par­al­lel­wel­ten mit eigen­wil­li­gen Wesen, Traum­fi­gu­ren, die nicht beschrie­ben wer­den wol­len. Wir haben unse­re Vor­stel­lungs­kraft, es ist wahr, weil wir glau­ben, daß es wahr ist. Geschich­ten hin­ter den Bil­dern exis­tie­ren unwei­ger­lich, zei­tent­ho­ben, hin­ter dem Sichtbaren.

> nach diesem einen Tag Sommer < | Acryl auf Papier | 21 x 30 cm
Wen­den wir uns nur dem schö­nen, dem erha­be­nen Aspekt zu fehlt uns nach eini­ger Zeit etwas. Das Bedürf­nis nach Nicht­vollendetem, nach Un­vollkommenem, nach Unge­wiss­heit, nach Ver­wand­lung. Viel­leicht als ein Gegen­stück zu dem stän­di­gen Auf und Ab mensch­li­cher Bezie­hun­gen. Wir brau­chen das eine wie das ande­re, das Run­de wie das Kan­ti­ge. Nichts ist sicher, nichts ist endgültig. 
Chif­fren in mei­nen Bil­dern sind für mich ein tra­gen­des Ele­ment gewor­den, Wort­zei­chen, die sich schon in mei­nen Skiz­zen­bü­chern wei­ter ent­wi­ckeln. Sie ändern sich stän­dig, ver­selbständigen sich, sie sind bildtragend. 
Mei­ne Arbei­ten sind mit ihren durch­schimmernden Farb­schich­ten wie eine poe­ti­sche Wand, sie haben eine Nah- und eine Fern­wirkung. im Detail soll der Betrach­ter immer wie­der Neu­es ent­de­cken können.